Was ist normal?

Einladung zur trialogischen Begegnung

Im „Trialog“ kommen Menschen mit psychischen Erkrankungen, Angehörige, im psychiatrischen Bereich professionell Tätige und Interessierte zusammen. In der Gesprächsrunde werden gleichberechtigt Erfahrungen ausgetauscht, Vorurteile abgebaut und der Perspektive des „Anderen“ einen Raum gegeben.
Ziel ist es, ein besseres Verständnis für-einander zu gewinnen, einen guten zwischen-menschlichen Umgang im Spannungsfeld „psychische Krankheit“ zu finden und einen Abbau gegenseitiger Vorurteile zu fördern.
Jede/r der Anwesenden ist Expert*in seiner/ihrer Erfahrungen und das, was er/sie darüber zu erzählen hat, soll Gehör finden.

Die Teilnahme ist kostenfrei!

Organisiert wird der Tübinger Trialog von einer Gruppe von Betroffenen, Angehörigen und Professionellen.

Ansprechpartner: Dirk Neges; E-Mail:trialogtuebingen@mtmedia.org

Ort & Termine

Wo? in der Begegnunsstätte Hirsch (1. Stock), Hirschgasse 9, in der Tübinger Altstadt

Wann? Einmal im Monat dienstags, 18 bis 20 Uhr

Termine:

  • 24. Oktober 2023: Was ist eigentlich normal?

    Wer definiert oder bestimmt was normal ist? Wann ist Anpassung notwendig, wann nicht? Sehen das Betroffene anders als Angehörige? Und welche Rolle spielen die Profis dabei?

  • 28. November 2023: Wut und andere (unangenehme) Gefühle
    Woher kommen Wut und andere (unangenehmen) Gefühle und wie gehen wir damit um? Welche Rolle spielen Gefühle im Alltag und wie beeinflussen sie den Umgang mit der Erkrankung?
  • 19. Dezember 2023: Emotionale und körperliche Nähe
    Hilft es, zu jemand eine enge Beziehung (Partnerschaft, Ehe, usw.) zu haben, um besser mit der Erkrankung umgehen zu können? Oder sind enge Beziehungen eher eine zusätzliche Belastung? Und was gibt es für Alternativen, wenn man niemanden hat, aber Nähe bräuchte?
  • 30. Januar 2024: Grenzen
    Welche Grenzen sind wichtig und richtig, wo stoßen wir an unsere Grenzen und wie lassen sie sich überwinden? Wie gelingen Abgrenzung und Zugewandtheit zwischen Menschen mit psychischer Erkrankung, Angehörigen und professionell Tätigen?
  • 27. Februar 2024: Beeinträchtigung durch die Erkrankung
    Psychische Erkrankungen bringen viele Beeinträchtigungen für Betroffene und Angehörige mit sich (materielle, soziale, kognitive, usw.). Welche sind im Alltag besonders belastend? Und wie geht man damit um?
  • 26.März 2024: Wunschkonzert
    Das Thema werden wir spontan festlegen.

Warum Trialog?
Betroffene und Angehörige sollten nicht passive »Objekte« der Behandlung oder der Psychiatriepolitik sein, sondern sollten sich auf gleicher Augenhöhe einbringen können und ihre Interessen und Bedürfnisse laut werden lassen.
Nur Begegnungen zwischen den drei Gruppen — daher die Silbe Tri — kann den Profis ein anderes, vielleicht umfassenderes Krankheits-verständnis vermitteln, den Betroffenen die teilweise so unverständlichen Reaktionen ihrer Umgebung erklären und den Angehörigen ein Sprachrohr für die vielen durchlebten Spannungen erlauben.
Dabei sind alle Beteiligten „Lernende“ und bereit zu einem Perspektivwechsel, im Denken wie im Handeln.
Denn: Erst wenn wir die Perspektive des Anderen kennen, können wir gemeinsam nach weiteren, vielleicht menschlicheren Wegen in der Behandlung suchen.

Trialog in Tübingen
Dieser Trialog findet seit dem Frühjahr 2014 in Tübingen statt. Der Trialog wird bereits in über 150 deutschen Städten in Form von sogenannten „Psychose-Seminaren“ realisiert. Da wir aber möchten, dass sich nicht nur Psychose erfahrene Menschen, sondern Menschen mit den verschiedensten seelischen Belastungen eingeladen fühlen, würden wir gerne von trialogischer Begegnung sprechen.

 

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