VSP-Gärtnerei „Guter Grund“ und Solidarische Landwirtschaft (Solawi)

Unsere Gemüsegärtnerei befindet sich im schönen Ammertal, direkt vor den Toren der Tübinger Weststadt. Mit viel Liebe und Leidenschaft kultivieren wir hier eine große Vielfalt an Gemüsearten, Kräutern und Blumen. Eine zukunftsfähige, umweltfreundliche Landbewirtschaftung liegt uns sehr am Herzen. Ebenso ist es uns ein Anliegen, einen schönen Ort für Begegnung und Beschäftigung zu schaffen. Durch kleinteilige Strukturen, Gehölze und vielfältige Blühpflanzen ist unsere Gärtnerei eine lebendige Oase für Mensch und Natur.

Wir vermarkten unser Gemüse unverpackt, erntefrisch direkt vom Feld an unsere Solidarische Landwirtschaft (Solawi) und über einen Selbstbedienungsstand.

Menschen in besonderen Lebenssituationen

In unserer Gärtnerei finden Menschen mit einer psychischen Erkrankung einen vielfältigen Arbeitsplatz in einer schönen, naturnahen Atmosphäre. Hier findet sich für jede und jeden eine geeignete Tätigkeit. Wer gerne draußen ist, Wind und Wetter nicht scheut, ist bei uns genau richtig. Von der Aussaat und Pflanzung über die Pflege bis zur Ernte und Kommissionierung fallen unterschiedliche Arbeiten an.

Die Arbeit in der Natur, bei Wind und Wetter, den Prozess des Säens, Pflegens und Erntens aktiv mitzugestalten erleben die meisten Menschen als heilsam, stabilisierend und selbstwirsamskeitssteigernd. Gärtnern heißt körperlich aktiv sein, grob- und feinmotorisch. Das tut sowohl der physischen als auch der mentalen Fitness gut. Gärtnern wirkt bei einer Vielzahl von Leiden wohltuend und wird auch zu therapeutischen Zwecken eingesetzt. Angstsymptome und Stress lassen nach, Depressionen gehen zurück, die Stimmung und Leistungsfähigkeit verbessert sich, die Lebenszufriedenheit steigt.

Unter fachlicher Anleitung und ergotherapeutischer Betreuung erproben Betroffene ihre Arbeitsfähigkeit, sie entdecken neue Fähigkeiten und eignen sich diese an. So wird die Belastbarkeit erhöht und es eröffnen sich berufliche Perspektiven. Für manche steht die Vorbereitung auf einen (Wieder-) Einstieg ins Berufsleben oder in eine Werkstatt für Menschen mit Behinderung (WfbM) im Vordergrund. Andere möchten dauerhaft einer ihnen angemessenen Tätigkeit hier auf dem „Guten Grund“ nachgehen.

Die Arbeit in unserer Gärtnerei soll Tagesstruktur geben und soziale Kontakte ermöglichen. Dies trägt zur gesundheitlichen Stabilisierung bei.

Selbstbedienungsstand

An unserem Selbstbedingungsstand verkaufen wir unser Gemüse - unverpackt - frisch vom Feld. Die Kundschaft bringt ihre eigenen Behälter mit, um keinen Verpackungsmüll zu produzieren.

Unsere Verkaufszeiten und unser Sortiment sind saisonabhängig. Bei uns finden Sie je nach Jahreszeit neben verschiedenen Gemüsesorten und Kräutern auch Blumensträuße, Herbst- und Adventskränze, eigenes Saatgut, und viel Kreatives rund ums Thema Garten.

Mit Ihrem Einkauf unterstützen Sie Menschen in besonderen Lebenslagen und fördern eine ökologische sowie lokale Landwirtschaft. Wir freuen uns auf Ihren Einkauf!

Aktuelle Verkaufszeit (bis 31.10.2022): Montags von 11 bis 15 Uhr (solange der Vorrat reicht).

Solidarische Landwirtschaft (Solawi)

Die Gärtnerei „Guter Grund“ produziert für die im Frühjahr 2022 gegründete Solidarische Landwirtschaft (Solawi). Eine Solawi ist ein Zusammenschluss eines landwirtschaftlichen Erzeugers mit einer Gruppe von Privatpersonen bzw. Verbraucher*innen (Mitglieder). Die Mitglieder garantieren dem landwirtschaftlichen Betrieb die wöchentliche Abnahme der Ernte für eine Saison zu einem festgelegten Preis. Sie erhalten dafür saisonales und lokales Gemüse frisch vom Feld.

Die Mitglieder tragen damit zur Entwicklung einer lokalen, zukunftsfähigen Landwirtschaft bei. Sie wissen, wo und wie ihr Gemüse wächst. Im Gegenzug erhalten die Erzeuger finanzielle Planungssicherheit. Das Risiko von z.B. Ernteausfällen oder das Bewältigen von Gemüseschwemmen wird von der Gemeinschaft mitgetragen.

Einmal pro Woche holen die Mitglieder ihren Ernteanteil selbst vor Ort ab. Das ermöglicht Kontakt und Austausch zwischen Verbraucher*innen und Erzeuger*innen. Und es ist zugleich ein Gegenentwurf zum weit verbreiteten anonymen Konsum. Durch einen wöchentlichen „Ackerbrief“ werden die Mitglieder über das Geschehen im Betrieb auf dem Laufenden gehalten. Gemeinsame Arbeits- oder Ernteeinsätze geben Einblick in die Prozesse der Landwirtschaft. Das gemeinsame Feiern von Festen gehört zum Jahresgeschehen einer Solawi.

Unsere Anbauweise

Täglich ein bisschen die Welt verbessern, so lautet unsere Devise. Es ist uns ein großes Anliegen, einen Beitrag zu einer ressourcenschonenden und lokalen Landwirtschaft zu leisten. Wir wollen zeigen, dass Nahrungsmittelproduktion auch anders geht.

Im Vordergrund steht hierbei der Aufbau eines gesunden, fruchtbaren Bodens und einer großen Pflanzenvielfalt. Durch das Wirtschaften mit Gründüngung und Mulch reduzieren wir den Einsatz von zugekauftem Dünger (z.B. Malzkeimdünger, Schafwollpellets). Durch das Fördern und Ausbringen von Nützlingen können wir auch auf biologische Pflanzenschutzmittel weitestgehend verzichten. Kommen Pflanzenschutzmittel zum Einsatz, dann nur solche, die im biologischen Anbau zugelassen sind.

Unser Saatgut beziehen wir von der Bingenheimer Saatgut AG und Reinsaat oder vermehren es selbst (z. B. bei Tomaten, Paprika, Chili, Kräutern). Jungpflanzen ziehen wir entweder selbst vor oder beziehen sie aus der Biolandgärtnerei Gaiser und Fischer in Waldorfhäslach.

Helfen Sie mit! Starthilfe für eine soziale und ökologische Landwirtschaft

Von 2011 bis zum Winter 2020 haben wir in der Gartenstraße in Tübingen eine kleine Gemüsegärtnerei betrieben. Aufgrund der Renaturierung des Neckars mussten wir diesen Standort aufgeben. Nun wird die Gärtnerei im Ammertal neu aufgebaut.

Auf dem deutlich größeren Gelände können wir mehr Menschen als bisher eine Beschäftigung anbieten und so der großen Nachfrage nach niederschwelligen Arbeitsplätzen besser gerecht werden. Durch die größere Anbaufläche können wir unser Sortiment und unsere Anbaumengen deutlich steigern.

Die Gärtnerei liegt an einem vielbefahrenen Geh- und Radweg in einem attraktiven Naherholungsgebiet direkt vor den Toren Tübingens. Die Gärtnerei soll ein attraktiver Ort werden, der zu Aufenthalt, inklusiven Begegnungen von Menschen mit und ohne Behinderung und zum gemeinsamen Lernen einladen soll. Mittelfristig möchten wir auch kleine Veranstaltungen anbieten wie z.B. Adventsbasar oder Ostermarkt.

Damit wir am neuen Standort Arbeitsplätze für unsere Teilnehmer*innen anbieten können, müssen wir das Grundstück mit Frischwasser und Strom erschließen sowie ein Gebäude errichten, das Werkzeuglager, Sanitäranlage sowie Arbeits- und Pausenraum bei schlechten Witterungsbedingungen vorhält. Für die Professionalisierung des gärtnerischen Betriebs benötigen wir einen großen Folientunnel, eine Kühlzelle, eine Bewässerungsanlage, einen Brunnens etc.

Die Stadt, der Landkreis und das Regierungspräsidium, außerdem einige Firmen, Stiftungen, Institutionen sowie Privatpersonen haben sich schon finanziell an unserem Vorhaben beteiligt. Den Rest der Kosten müssen wir über Eigenmittel und Spenden aufbringen. Als kleinere, gemeinnützige Einrichtung ist dies eine große Herausforderung. Daher sind wir für jede finanzielle Unterstützung sehr dankbar.

Jeder Euro ist willkommen! Bitte unterstützen Sie unser soziales und ökologisch wichtiges Projekt.

Unser Standort

Wer uns bereits unterstützt

Wir sagen herzlichen Dank für die großzügige Unterstützung!

Wir freuen uns sehr über Ihre Spende

Jeder Euro zählt! Wenn Sie den Aufbau unserer Gärtnerei unterstützen möchten, nutzen Sie gern das Spendenformular. Sie können den Spenden-Betrag frei wählen. Herzlichen Dank!